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Wandertipp - Tradition und Traumvillen am Loschwitzer Elbhang



Kurzbeschreibung Route:
Körnerplatz - Talstation Schwebebahn - Bergstation Schöne Aussicht - Sierksstraße - Tiedgestraße - Alpenstraße - Ulrichstraße - Grundstraße - Steglichstraße - Sonnenleite - Oskar-Pletsch-Straße - Stangestraße - Plattleite - Wolfshügelstraße - Collenbuschstraße - Friedensblick - Plattleite - Bergbahnstraße - Bergstation Standseilbahn - Talstation Standseilbahn - Körnerplatz

Dauer der Tour:
2 - 2,5 Stunden

Erreichbarkeit des Start- und Zielpunktes:
Haltestelle Körnerplatz (Buslinien 61, 63, 84/309),
Haltestelle Schillerplatz (Straßenbahnlinien 6, 12, Buslinie 65),
weiter ca. 15 min Fußweg über das „Blaue Wunder“

Wegbeschreibung
Unser Streifzug führt Sie durch zahlreiche Straßenzüge am landschaftlich reizvollen Elbhang des Dresdner Stadtteils Loschwitz, insbesondere der Ortsteile „Schöne Aussicht“ und „Weißer Hirsch“. Dabei treffen Sie auf bekannte und weniger bekannte Sehenswürdig keiten sowie repräsentative Villen von Dresdner Persönlichkeiten von gestern und heute.

Ihr Spaziergang beginnt am Körnerplatz in Loschwitz unweit des Blauen Wunders. Den Körnerplatz erreichen Sie mit den Buslinien 61, 63 oder 84/309. Von hier aus laufen Sie knapp 100 m die Pillnitzer Landstraße entlang in stadtauswärtiger Richtung bis zur Talstation der Schwebebahn.
Direkt neben der Talstation der Schwebebahn erwartet Sie die 1708 geweihte Loschwitzer Kirche (1). Der Ratszimmermeister George Bähr erbaute sie noch vor seinem berühmten Meisterwerk, der Dresdner Frauenkirche. Mit der 1898 - 1901 als erste Seilbahn ihrer Art errichteten Schwebebahn geht es hinauf in den Ortsteil "Schöne Aussicht". Bei einer Streckenlänge von 274 m überwinden Sie dabei einen Höhenunterschied von 84 m. Bevor Sie den Spaziergang fortsetzen, sollten Sie unbedingt mit dem Aufzug auf die Aussichtsplattform der Schwebebahn-Bergstation (2) fahren. Von dort aus bietet sich Ihnen ein einzigartiger Panoramablick über das Dresdner Elbtal bis hin zu den Tafelbergen der Sächsischen Schweiz. Technikinteressierte können auch gern das historische Maschinenhaus der Schwebebahn besichtigen.
Sie befinden sich nun im Ortsteil "Schöne Aussicht". Dieser entstand Ende des 19. Jahrhunderts, als der Hofbuchhändler Heinrich Warnatz die vormaligen Felder und die durch Reblausbefall aufgelassenen Weinberge aufkaufte und erschließen ließ. Zu Beginn Ihres Weges durch die Sierksstraße kommen Sie an prächtigen alten Villen und Sommerhäusern (3) vorbei. Einst wohnten hier so bedeutende Dresdner wie der Maler Ludwig Richter (1803-84), der Münzgraveur Carl Reinhard Krüger (1794-1879) oder der Komponist und Kreuzkantor Rudolf Mauersberger (1889 -1971). Weiter geht’s durch die Tiedkestraße zur Alpenstraße. Dort betrieb der als Wegbereiter der modernen Fastentherapie bekannte Dr. Möller ab 1908 ein naturheilkundliches Sanatorium.
Nach ein paar Schritten gelangen Sie in die Ulrichstraße. Sie erinnert an die Dresdner Hofschauspielerin Pauline Ulrich (1835-1916), Deutschlands erste Professorin für Schauspielkunst. Im Haus Ulrichstraße 5 (4), dem ehemaligen Restaurant "Schweizerei", sprach am 1. Mai 1890 der Mitbegründer der deutschen Sozialdemokratie August Bebel vor Hunderten von Arbeitern. Aus der Ulrichstraße heraustretend, kommen Sie auf die Grundstraße, die ein ganzes Stück vom heute zum Teil kanalisierten, in die Elbe mündenden Loschwitzbach Trille begleitet wird. Einst lagen sechs Mühlen an ihrem Lauf, zudem versorgte sie eine Silberschmelze mit Wasser.
Ihren Weg nehmen Sie nun weiter in die Steglichstraße hinein, die Sie bergauf zum ehemaligen Kurbad Weißer Hirsch führt. Der Name des Ortsteiles Weißer Hirsch weist auf einstige Parforce-Jagden in der Dresdner Heide. 1686 erfolgte ein Eintrag im Weißiger Kirchenbuch: Kapellmeister Bernardi wird Besitzer und nennt seine Schenke "Zum Weißen Hirsch". Mit der Eingemeindung nach Dresden im Jahre 1921 wird dem seit 1872 in "Villencolonien" aufgeteilten ehemaligen Rittergut und nunmehrigen Ortsteil die Benennung "Kurort Weißer Hirsch Dresden" zuerkannt. Schließlich gibt das hier herrschende milde Reizklima, der Kurbetrieb u. a. im weltberühmten Sanatorium von Dr. Heinrich Lahmann sowie das Vorhandensein einer angeblichen Mineralquelle (Paradiesquelle) im Jahre 1932 den Anlass zur Namensgebung "Dresden – Bad Weißer Hirsch".
Gehen Sie nun in die Sonnenleite. Das Haus Sonnenleite 9 (5) mit seinem schmückenden Mosaik gehörte einst dem sehr gefragten Architekten Wilhelm Kreis (1873-1955). Er baute u. a. das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden (1928-30) und rund 50 Bismarcktürme in ganz Deutschland. Wenige Meter weiter können Sie nach telefonischer Voranmeldung unter 0351 / 26 79 811 den Skulpturengarten Weißer Hirsch (6) besuchen (Sonnenleite 15). Unmittelbar von der Sonnenleite zweigt die Straße An der Berglehne ab. Dort finden Sie mit der "Villa Fuchsbau" (7) (An der Berglehne 18) ein Vorbild für das "Tausendaugenhaus" in Uwe Tellkamps Dresden-Roman "Der Turm". Mit dem in diesem Stadtteil spielenden Roman macht der Autor seit 2008 Furore. Durch die Oskar-Pletsch-Straße wandern Sie hinauf in die Stangestraße. Die dort 1888 erbaute Evangelische Kirche Weißer Hirsch (8) ähnelt der berühmten Kirche Wang im Riesengebirge.
An der Plattleite angelangt können Sie noch einen kurzen Abstecher zum Zentrum des ehemaligen Kurorts Weißer Hirsch (9) machen. An der Bautzner Landstraße befand sich seinerzeit die wohl bekannteste der zahlreichen Kureinrichtungen, das Lahmann-Sanatorium. "NATURA SANAT – die Natur heilt" war der Leitspruch des jungen Arztes, in dessen moderner naturheilkundlicher Anstalt wohlhabende Kurpatienten aus der ganzen Welt, darunter vom russischen Zarenhof und dem rumänischen Königshaus, Heilung von z. B. Atem-, Herz- und Kreislaufbeschwerden fanden. Dies geschah mittels viel Bewegung an der frischen Luft, vitaminreicher Ernährung, gesunder Bekleidung sowie Wasser- und Lichttherapien.
Über das vor einigen Jahren neu gestaltete Ortsteilzentrum mit ehemaligem alten und neuen Kurbad, den Lahmannring und die Collenbuschstraße führt der Abstecher weiter zum 1932 geschaffenen Aussichtspunkt Friedensblick (10). Der Aussichtspunkt erhielt seinen Namen, als Einwohner von hier im Februar 1945 die Bombardierung des Stadtzentrums miterleben mussten. Der hierher versetzte Obelisk erinnert an den sächsischen König Friedrich August II., der 1854 bei einer Urlaubsfahrt in Bayern tödlich verunglückte.
Zurück zur Plattleite gelangt werfen Sie als Nächstes einen Blick auf das Gebäudeensemble Plattleite 19-31 (11). Dabei handelt es sich um die Institutsgebäude und Sternwarte des Physikers Baron Manfred von Ardenne (1907-1997). Ardenne, der zeit seines Lebens ein genialer Erfinder und emsiger Entwickler war, betrieb hier das einzige private Großforschungsinstitut der DDR.
Ihr nächstes Ziel ist die Bergstation Oberloschwitz/ Weißer Hirsch der Standseilbahn in der Bergbahnstraße. Unter der Adresse Bergbahnstraße 8 erwartet Sie das beliebte Restaurant "Luisenhof" (12), genannt "Balkon Dresdens". Genießen Sie dort einfach bei einer kleinen Stärkung den fantastischen Blick über die Stadt und das Elbtal! Dem Restaurant direkt gegenüber liegt die Bergstation (13) der 1894-95 erbauten Standseilbahn. Von hier können Sie hinunter zum Körnerplatz fahren, dem Ausgangspunkt Ihrer Wanderung. Die schienengebundene eingleisige Bergbahn befördert Sie über eine Strecke von 547 m Länge mit zwei Tunneln, einem Viadukt und überwindet dabei einen Höhenunterschied von 95 m.
Unten angelangt, empfiehlt sich zum Ausklang Ihres Spaziergangs ein kleiner Bummel rund um den Körnerplatz und entlang der Friedrich-Wieck-Straße mit ihren zahlreichen schmucken Läden und Galerien. Unter der Hausnummer 10 finden Sie das Sterbehaus des Musikpädagogen Friedrich Wieck (1785-1873), Vater und Lehrer der berühmten Pianistin Clara Schumann. Hungrige finden auf dem weiteren Weg zur Elbe für jeden Geschmack eine Einkehr. Wer ein Stück echte Dresdner Eierschecke bei einem Tässchen "Heeßn" genießen will, ist im Café Wippler bestens aufgehoben.
Zurück am Körnerplatz stehen Ihnen wieder die Buslinien 61, 63 und 84/309 für den Antritt Ihrer Heimfahrt zur Verfügung.

 

Karte Bergbahn-Rundweg

Tariftipps:
Für die Tour empfiehlt sich der Kauf eines Bergbahntickets für Berg- und Talfahrt. Dieses Ticket gilt auf beiden Bergbahnen. Inhaber einer (Familien-)Tageskarte für Dresden müssen pro Person nur den ermäßigten Tarif für die Bergbahntickets bezahlen.
Wochen-, Monats- oder Jahreskarte zum Normalpreis für Dresden gelten auch für die Bergbahnen. An Wochenenden und Feiertagen kann ein weiterer Erwachsener zum ermäßigten Bergbahntarif mitfahren.


Die Ausarbeitung dieses Wandertipps erfolgte mit freundlicher Unterstützung von igeltour Dresden, dem Spezialisten für Führungen durch die Dresdner Stadtteile.